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Tagesberichte aus den OL-Ferien in Bürchen

Andreas Eisenring, 27. August 2017

Samstag, 12. August

Heute Samstag, 12. August beginnt das OL-Lager in Bürchen. Die drei Andis: Andreas Gerber (Gandi), der Initiant und Hauptleiter, Andreas Stalder (Mündi), Leiter der ZesOLnak-Gruppe (Zentralschweizer OL Nachwuchskader) und Andreas Eisenring, seit kurzem Technischer Leiter der OLG Säuliamt, haben die OL-Familienwoche im Wallis in mehreren Sitzungen detailliert vorbereitet. Insgesamt sind wir 60 Personen. Von heute Samstag bis am Dienstag wird uns das Nachwuchskader aus der Innerschweiz begleiten respektiv wir sie, denn diese Gruppe ist grösser als die 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Säuliamt. Für die Anreise war jede und jeder selbst verantwortlich; das ZesOLnak besammelte sich bereits in der Heimat und kam per Kleinbus nach Bürchen. Die Klugen aus der Albis-Region kamen im Zuge, weil die Bahnfahrt durch den Lötschberg-Basistunnel schneller ist als die Autofahrt. In Visp stiegen sie dann ebenfalls auf Kleinbuse um, die uns die ganze Woche zur Verfügung standen; einige kamen mit dem eigenen Privatauto.
Aussicht Richtung Saaser- und Mattertal.Die Meisten kamen am Mittag in Bürchen an, einer Feriendestination im deutschsprachigen Oberwallis, auf rund 1'500 m Höhe gelegen (das Ferienhaus ist etwas höher auf 1'620 m), eine herrliche Sonnenterrasse hoch über dem Rhonetal. Für die älteren OL-Läuferinnen und –Läufer kein unbekannter Ort, war die über dem Dorf gelegene Moosalp doch schon Austragungsort von Nationalen Läufen. Wir begnügten uns am ersten Tag mit dem Eggwald, der von unserem Ferienhaus in einem halbstündigen Marsch erreicht werden konnte. Ein schöner Einstieg in das Walliser OL-Erlebnis. Der Eggwald weist fein coupierte Stellen auf, neben steilen Abhängen, was fehlt, sind flache Teile, wer sich an Mittelland-Wälder gewohnt ist kommt hier in der realen OL-Welt an. Wir kämpften uns also am ersten Tag durch dieses schöne Gebiet, irrten uns dabei immer wieder, kehrten aber sehr zufrieden in das Bethania zurück. Unser Ferienhaus steht in einem Föhrenwald, hat rund 45 Jahre auf dem Buckel, bietet zur Übernachtung einige Zweier- und Dreierzimmer an, dazu mehrere Schlafsäle, in denen die zu Beginn grosse Schar problemlos Unterkunft fand. Der Aufenthaltsraum ist – wie bei solchen Etablissement üblich – eher nüchtern, die gemütliche Stimmung bringen die Teilzeit-Bewohner mit. Professionell ist die Küche ausgestattet, dafür haben wir auch einen professionellen Koch engagiert, der uns schon am ersten Tag wunderbar bewirtete.

Hannes Zaugg

Sonntag, 13. August

Für den heutigen Tag hat uns die Lagerleitung eine lange Anfahrt, aber dafür spannendes OL-Gelände versprochen. Darum mussten wir früh aufstehen für das Frühstück um 7.15 Uhr. Vor 8.30 Uhr verliessen wir das Lagergebäude und schraubten uns über viele Kurven via Eischoll ins Rhonetal hinunter und wegen einer gesperrten Autobahn über Sierre wieder ins Val d’Anniviers hoch. Das war unerwartet nicht leicht, weil wir uns durch das Startgetümmel des Berglaufes Sierre-Zinal quälen mussten. Immerhin konnten alle unsere Autos noch kurz vor der Strassensperrung bergwärts fahren. In St. Luc erwartete uns bereits das nächste Problem: Wegen den Begleitpersonen der Läufer war das ganze Dorf mit Fahrzeugen vollgestopft und die Parkplatzsuche erwies sich ausserordentlich schwierig, weil sich die verzweifelten Parkplatzsucher immer wieder gegenseitig in den engen Strässchen behinderten. Mit ca. 15 Minuten Verspätung erreichten wir das Funiculair, das uns ca. 450 Höhenmeter steil bergwärts transportierte. Von hier führte ein halbstündiger Aufstieg zum Kleiderdepot und Ziel und weitere 30 Minuten bergwärts zum Start.

Blick ins Laufgelände von unten mit den deutlichen GeländestufenBlick auf den ersten und letzten Teil der Bahn mit dem am linken Bildrand knapp erkennbaren Bergrestaurant Bella Tola, in dessen Nähe sich das Kleiderdepot und Ziel befandMartin und ich wählten die Bahn C (D16!), die aber auch schon über das ganze Kartenblatt und retour führte! (Bild oben: Blick ins Laufgelände von unten mit den deutlichen Geländestufen) Die ersten 3 relativ nahe beieinanderliegenden Posten waren in einem gut erkennbaren Hügelbereich. Die abseits liegenden Posten 4 und 5 haben wir in Anbetracht der Bahnlänge ausgelassen und liefen direkt zum Postennetz 6 – 9, wobei eine steile Geländestufe zu überwinden war. Auf dem Rückweg zu Posten 10 über das halbe Kartenblatt benützten wir erneut den gleichen recht bequemen Bergweg (Bild unten: Blick auf den ersten und letzten Teil der Bahn mit dem am linken Bildrand knapp erkennbaren Bergrestaurant Bella Tola, in dessen Nähe sich das Kleiderdepot und Ziel befand). Auch im letzten abfallenden Bahnteil kürzten wir etwas ab, weil uns der Durst plagte und die Getränkestellen leider schon abgeräumt waren. Unter den kritischen Blicken des Zentralschweizerischen Nachwuchskaders konnten wir dafür gleich noch den letzten Posten einziehen.

Nach der verdienten Mittagsverpflegung und dem Abstieg zur Bergstation des Funiculairs teilte sich die Läuferschar auf. Die einen mit lädierten Knien und/oder Seniorenstatus benutzten die Bahn zur Talfahrt und nahmen dafür alle Rucksäcke zur Talstation mit, weil die jüngeren und unermüdlichen OL-Läufer noch einen steilen Downhill-OL zur Talstation absolvierten!

Nach problemloser Rückkehr zum Lagerhaus genossen die Senioren in der warmen Abendsonne noch einen stimmungsvollen Apero vor einem guten Nachtessen, das uns der pensionierte, fröhliche Koch Mauro vorbereitet hatte. (Bild unten: Von links Berti, Martin, Hannes, Markus, Yvette, Monika).

Berti Kehrer

Fotogalerie Sonntag

Die Senioren geniessen die warme Abendsonne.

Montag, 14. August

Heute war es etwas gemütlicher, da wir nicht weit fahren mussten: heute war Staffel-Training auf der Moosalp auf dem Programm. So war auch der Zmorge erst um 7.45h angesagt.

Dieser Staffel-Lauf auf der Moosalp ist für Müllers ein wahrlicher Kracher. Denn hier hatte heute vor genau 25 Jahren die familiäre OL-Freude - und ganz besonders Mündi’s OL-Karriere - mit der damaligen Staffel-Meisterschaft ihren Anfang genommen.
Nach dem gestrigen strengen Lauf in hochalpinem Gelände erwartete uns heute ein Wald von variantenreicher Ausprägung: lichte Lärchenwälder wechselten mit dichten Föhren- Fichtenwäldern und offenen Alpweiden ab. Dazwischen niedliche Seelein und Sümpfe, fast wie in Schweden.

Das Start-/Zielgelände lag rund 1km nordöstlich von der Passhöhe, idyllisch am Rande einer grossen Waldlichtung mit kleinem See, wie gemacht für uns rund 60 jüngere und ältere OL-Läuferinnen und Läufer - scheinbar weit weg vom Rest der turbulenten Welt. Ja, hier hat uns kein fremdes Bein gestört, obwohl die ganze Gegend wimmelte von Wanderern, welchen wir auf unsern Läufen überall begegneten. Wer sich auf ein kurzes Gespräch einliess konnte dabei für den OL-Sport punkten – wenigstens PR-mässig. Der Aussichtspunkt ‚Stand‘ zuoberst bot immer noch einen wunderbaren Rundblick auf unzählige Berggipfel – wen wundert‘s, dass sich nicht wenige von uns kurz von ihrer Bahn abbringen liessen um die herrliche Aussicht zu geniessen.

Zum Abschluss hat uns Salome mit ihrem Physio-Input durch eine erholsame Fussgymnastik geleitet. Das Staffel-Training war speziell für unsere Freunde des ZesOLnak eine Hauptprobe für den am kommenden Wochenende stattfindenden Jugendcup.

René und Lisette Müller

Fotogalerie Montag

Resultate Lagerstaffel


Massenstart zur Lagerstaffel

Dienstag, 15. August

Heute stand der Simplon auf dem Programm. Für die ZesOLnak war es der letzte Tag, am Nachmittag ging’s für sie zurück in die Zentralschweiz.

Nach dem Frühstück und Lunch richten ging's auf den Simplon. In der Nähe vom Hospiz spiehen unsere Busse die Läuferschar förmlich aus. Nach einer Viertelstunde haben wir das Zielgelände erreicht, wo jeder seinen eigenen Vorbereitungen nachging.

Martin vor einem der 40 Seelein.Der OL fand auf der 40 Seelein Karte statt. Spannend war es das Gelände mit den vielen Hügeln, bespickt mit Felsformationen, mit der Karte in Einklang zu bringen. Die markanten Details in der Ferne konnten die Richtung vorgeben um sich dann erst im Postenraum mit der Detaillage auseinanderzusetzen. Die längeren Bahnen führten die Routen noch eine Geländestufe höher zu den vielen Seelein zwischen den Hügeln. Die vielen Alpenrosenstauden erschwerten das Laufen, da es darunter unebenen Untergrund mit Steinen und Löchern hatte. Für einige ältere Semester, wie uns, war es äusserst schwierig sich nicht nach allen Heidelbeeren zu bücken.

Kaspar StockalperIm Zielraum waren zufriedene Gesichter überall beim Lunch essen zu erkennen. Danach hiess es für Lisette und Fam. Leisinger Beeren sammeln. Für uns gab es am nächsten Tag Beeren zum Frühstück und einen feinen Kuchen als Dessert. Herzlichen Dank!
Auf dem Rückweg legten wir Säuliämtler einen Halt in Brig ein. Die einen zog's direkt zur Gelateria, andere gingen danach weiter zum Stockalperpalast um den Geheimnissen des Frühkapitalismus im 17 Jahrhundert auf die Spur zu kommen! Wie Kaspar Stockalper mit Salz und Söldnerhandel zu fast unendlich viel Geld kam. Das Volk und die Obrigkeit tolerierten nicht alles, so flüchtete Stockalper ins Exil nach Italien. Später im hohen Alter von 81 Jahren verstarb er mausarm in Brig.

Mauro, unser Koch, zauberte uns eine gute Gemüselasagne auf den Tisch. Zum Salat vorab gab's noch ein kleines Aperohäppchen das er aus Resten hinzauberte.

Monika und Markus Hintermann

Fotogalerie Dienstag

Mittwoch, 16. August

Berti, Monika und Markus bei der Fassung der «alten Suone»typischer Ausschnitt aus dem Dorfkern von EischollNach der Abreise des Zentralschweizerischen Nachwuchskaders und vier strengen Trainingstagen waren fast alle froh um etwas Erholungsmöglichkeit. Nur die Familie Leisinger hatte noch nicht genug. Zusammen bestiegen sie das Augstbordhorn (2973 m), Leider mussten sie die geplante Gratwanderung zum Schwarzhorn aus Zeitgründen weglassen. Eine Seniorengruppe mit Müllers und Zauggs wanderte von der Moosalp zum schönen Aussichtspunkt Stand (mit Aussicht ins Ober- und Unterwallis sowie ins Saaser- und Mattertal), dann absteigend ins malerische Törbel und von dort dem Hang entlang zurück nach Bürchen. Hintermanns und Kehrers folgten den liebevoll angelegten Suonen (Bewässerungssysteme) von Bürchen nach Eischoll (Bild oben: Berti, Monika und Markus bei der Fassung der «alten Suone» und Bild unten: typischer Ausschnitt aus dem Dorfkern von Eischoll). Claudia Kehrle suchte zusammen mit ihren beiden Söhnen Sven und Jan mit Geocaching die 29 Verstecke im Umkreis von Bürchen. Die Familie Bienz erholte sich ums Haus herum. Alle Übrigen leisteten sich ein warmes Bad im Thermalbad Brig, um ihren Beinen für die zweite Wochenhälfte Erholung zu gönnen. Nach einem erneut feinen Nachtessen des Lagerkochs Mauro gab Mündi noch hilfreichen Nachhilfeunterricht zu den Tricks beim «Hangsurfen» mit schwimmenden Posten.

Martin Kehrer

Donnerstag, 17. August

Heute Vormittag stand „OL-Hangsurfen“ auf dem Programm. Da die Meisten sich unter dieser Trainingsform noch nichts vorstellen konnten, gab es am Abend vorher eine Theorielektion. Das „OL-Hangsurfen“ ist eine Mischung aus „downhill“ und sauberem Orientieren im Hang.

Nach dem Frühstück wurden wir mit unserem Bus auf die Moosalp hochgefahren. Diejenigen, die die kürzeren Strecken liefen, konnten etwas früher aussteigen. Die Region um die Moosalp ist ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Laufgebiet mit vielen „Höhenkurven-Details“. Das Training hat sehr Spass gemacht; v.a. wenn man nicht am Posten „vorbeisurfte“, sondern ihn punktgenau traf! Nach erfolgreich absolviertem Training genossen wir zur Abwechslung ein warmes Mittagessen in unserer Unterkunft.
Wer am Nachmittag noch genügend Energie hatte, konnte noch einen Lauf im Eggwald machen. Da sich dieser sozusagen um die Ecke zum Lagerhaus befindet, konnte jeder nach Lust und Laune zum Start gehen und unsere Fahrer hatten für einmal frei. Trotz einigen Wegen im Wald, war eine gute Feinorientierung nötig um sich zwischen den vielen Kuppen, Hügeln und Senken zurecht zu finden. Am Abend waren dann alle entsprechend müde und so war es dann schon früh ruhig im Haus.

Sven Kehrle und Karin von Känel

Fotogalerie Donnerstag

Freitag, 18. August

Doch die Ruhe war trügerisch... Am Freitagmorgen wunderten sich einige SäuliamtlerInnen über die nächtliche Musik, welche manchen Schlaf etwas verkürzt hatte. Jedoch versicherten alle im Haus, dass sie mehr oder minder leise zu Bett gegangen waren und dass niemand von uns ein Fest zu nächtlicher Stunde veranstaltet hatte. Des Rätsels Lösung zeigte sich, als wir nach dem Morgenessen den Schattenbergen entlang ins Tal fuhren: eine riesige Zeltstadt tauchte hin und wieder zwischen den Bäumen auf. Das Openair Gampel war letzte Nacht gestartet und hatte die Bässe bis zu unserem Haus nach Bürchen geschickt.

Lisette am Kartenlesen im Pfynwald.Die verbleibende Müdigkeit ob der nächtlichen Störung war aber spätestens verflogen, als wir zum letzten Trainingsgelände der Woche kamen, dem Pfynwald (oder Illgraben). Während der Wald früher vielen Durchqueren unheimlich war (Räuber hätten darin angeblich ihr Unwesen getrieben), so ist der Pfynwald heute ein Ort wo sich Füchse und Hasen gute Nacht sagen. Mutig wagten wir uns also in die Gräben und Verstecke zwischen den Föhren und suchten die Posten (viele fanden wir tatsächlich auch!). Es sei an dieser Stelle vorweggenommen, dass alle wieder unversehrt aus dem Wald zurückkehrten und niemand einem Räuber begegnete. Dennoch bot die bereits etwas in die Jahre gekommene Karte das eine oder andere Unvorhergesehene, sodass der Kompass in vielen Fällen der beste Freund und Helfer war. Und die quer liegenden Bäume zwangen einen, die Freundschaft mit der Magnetnadel intensiv zu pflegen. Wenn dies nicht optimal gelang, oder wenn einem die müden Beine ein Schnippchen schlugen, dann konnte auch aus einem „einfachen“ Posten schon einmal ein kleines Such-Abenteuer entstehen. Aber die wunderschöne Landschaft liess einen die paar extra Minuten im Wald geniessen und machte das Training zu einer wunderbaren Herausforderung!

Am Nachmittag, als das Quecksilber bis deutlich über den 30-Grad-Strich kletterte, suchten wir nach Abkühlung. Diese fanden wir im Berg bei St. Leonard, wo wir einen 260 Meter langen, unterirdischen See besuchen durften. Und an unserem letzten Abend im Ferienheim Bethania verwöhnte uns Mauro, der Koch, mit einem feinen Raclette. Die folgende Nacht schliefen alle gut. Ob es wegen den vollen Käsebäuchen war, oder weil das heftige Abendgewitter dem Openair den Stecker zog, ist nicht überliefert.

Die 3 Andis

Fotogalerie Freitag

Samstag, 19. August

Müde, aber auch glücklich und erfüllt von einer intensiven Trainings- und Ferien-Woche putzten wir am Samstag das Haus und traten dann die Heimreise an.
Wir, die 3 organisierenden Andis, fanden es eine herrliche OL-Woche, bei der nicht nur die Sonne, sondern auch die Teilnehmer am strahlen waren. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bedanken, für die Mitarbeit jedes Einzelnen, die für das Gelingen der Woche unabdingbar war. Aber auch Mauro, dem passionierten Koch, möchten wir einen grossen Dank sprechen. Ohne seine kulinarischen Verwöhn-Künste wäre die Woche deutlich fader gewesen. Und nicht zuletzt möchten wir der OLG für das Vertrauen danken, das sie uns entgegen gebracht hat. Die Woche hat gezeigt, dass die OLG eine lebendige Gemeinschaft von jüngeren und erfahreneren Postensucherinnen und Postensuchern ist!

Die 3 Andis

Resultate der Trainings

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